Haas befindet sich auf Fahrersuche für die Formel-1-Saison 2025. Vor dem letzten F1-Wochenende in Miami wurde bekannt, dass Nico Hülkenberg das US-Team verlassen und in der nächsten Saison für Sauber an den Start gehen wird. Seitdem ist ein Cockpit frei.

Haas-Teamchef Ayao Komatsu macht keinen Hehl daraus, dass man lieber mit Hülkenberg weitergemacht hätte und sein Verlust für das Team nicht unerheblich ist. Vor dem Grand Prix in Imola sagte er: "Seit Nico im letzten Jahr zu uns gekommen ist hat er uns großartige Referenzen im Qualifying geliefert."

Ayao Komatsu: Das macht Nico Hülkenberg so gut

Doch der Einfluss von Hülkenberg beschränkte sich nicht nur auf Qualifying-Resultate. Komatsu hob außerdem noch das Feedback hervor, das Hülkenberg dem Team liefert. "Vor allem für Teams wie unseres, die nicht so groß sind wie andere und wo die Abläufe noch nicht so verfeinert und detailliert sind, da spielt der Fahrer eine große Rolle, wenn er uns sagt, wie wir das Auto entwickeln sollen und was die Stärken und Schwächen des Autos sind", erklärte er weiter. Hülkenberg habe sich in diesen Aspekten besonders hervorgetan.

Auch mit Blick auf die WM-Tabelle ist klar ersichtlich, warum der Abgang von Hülkenberg Haas so stark trifft. Neun von zwölf Punkten gingen 2023 auf das Konto des Emmerichers, in diesem Jahr steht es bereits 6:1 für Hülkenberg. "Er ist ein großer Verlust", ist sich Komatsu aus diesen Gründen sicher. "Deshalb habe ich versucht ihn zu halten. Aber wir sind alle erwachsen und wir verstehen die Gründe, warum er uns verlässt", sagte der Nachfolger von Günther Steiner.

Beim zukünftigen Audi-Team erhält Hülkenberg nicht nur ein Werks-Cockpit, sondern trifft auch auf ein Projekt, das mehr in die Formel 1 investiert und somit langfristig höhere Ambitionen hat. Haas fährt in der Königsklasse nach wie vor ein kostensparendes Modell.

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Oliver Bearman: Pole Position für Hülkenberg-Nachfolge?

Ein Favorit auf die Nachfolge von Hülkenberg ist Ferrari-Junior Oliver Bearman. Der Brite ging beim Emilia-Romagna-GP im ersten Training für Haas an den Start und landete dort mit 31 gefahrenen Runden auf der 15. Position.

Nach dem Training war Komatsu voll des Lobes für die Leistung des Formel-2-Piloten. "Er hat wieder einen sehr guten Job erledigt. Er ist immer so ruhig und er versteht, was er in jeder Session und in jeder Runde liefern muss und dann ist er in der Lage, die Informationen so schnell aufzusaugen", so der Haas-Teamboss.

Komatsu erklärte deutlich, dass Bearman sich derzeit auf Kurs befindet, für nächstes Jahr ein Cockpit in seinem Formel-1-Team einzufahren. "Man kann ihm heute keinen Fehler unterstellen und das war auch schon letztes Jahr der Fall, als er zwei Sessions für uns gefahren ist. Wenn er weiter so performt, dann ist es schwierig ihn zu ignorieren", sagte Komatsu.

Sein guter Ersatzauftritt beim GP von Saudi-Arabien für Ferrari verhalf Bearman zusätzlich zu guten Referenzen im Formel-1-Paddock und das, obwohl es bei ihm derzeit in der Formel 2 nicht nach Plan läuft. In Imola schien er erst aufgrund von Track-Limit-Vergehen von weit hinten starten zu müssen, doch am Abend wurde seine Zeit wieder eingesetzt, damit startet er von P2.